Donnerstag, 14. Februar 2013

Training vs. Yoga

Ich hatte mich ja im Januar zum Fitnessstudio angemeldet. Ursprünglich dachte ich, vielleicht könnten ja ein paar Kilos runter, aber nach dem Vorab-Check wurde mir klar, dass ich eigentlich total im grünen Bereich liege was Gewicht, Körperfettanteil und dergleichen angeht. Allerdings steht es um meine Fitness dennoch nicht so gut  - ich gehe zwar gern Wandern, aber der schnelle Sprint zur Bahn bringt mich schon etwas aus der Puste. Und für jedes zweite Marmeladenglas brauche ich zum Öffnen entweder den Freund oder ein Messer zum Deckel anlockern - ich bin wirklich entsetzlich schlapp geworden. Also musste ein bisschen Kraft- und Ausdauertraining her, zumindest bis zum Sommer, denn da gehe ich ohnehin regelmäßig im See schwimmen und bin fitter.

Was mir auffiel: Schulsport ist wirklich kontraproduktiv. Er hat in mir einen derart bleibenden Widerstand gegen Sport geweckt, dass es jedes Mal eine Überwindung ist, zum Training zu gehen, obwohl es mir eigentlich Spaß macht, wenn ich dann da bin. Jedes Mal wieder muss ich diesen Leistungsgedanken wegschieben: "Du musst es schaffen! Höher, weiter, schneller!". Ich werde ja nicht mehr benotet. Es steht ja kein nörgelnder Lehrer mehr neben mir, der mir sagt, meine Leistung reiche nicht aus. Ich mache das ja für mich.

Und da ist eben Yoga die Wohltat schlechthin, denn Yoga funktioniert ohne diesen Leistunsgedanken. Wenn du eine Übung schaffst: Super. Wenn nicht: auch super! Vielleicht klappt ja die Alternative? Nein? Okay, auch super!

Wenn ich nach dem Kraft-/Ausdauertraining heimkomme, bin ich entweder fix und alle oder total aufgekratzt, wenn ich nach dem Yoga heimkomme habe ich mich zwar auch sehr angestrengt, bin aber irgendwo zwischen entspannt und energetisiert. Und einfach total glücklich und voller Vorfreude auf die nächste Yogastunde (was auch an der total liebenswerten Lehrerin liegen könnte).

Ich hoffe, dass sich die gedankliche Haltung des Yoga auch bei anderen sportlichen Betätigungen langsam einstellt und diese in der Schule aufgebaute Konditionierung, irgendwelchen fremden Ansprüchen genügen zu müssen, wieder beseitigt.

7 Kommentare:

  1. Ich mache seit ein paar Tagen morgens einige Yogaübungen, weil mich das Thema seit Monaten derartig penetrant verfolgt, daß ich mich gefragt habe, ob da einer mit eine Keule hinter mir steht. Ich habe keine Möglichkeit, einen Kurs zu besuchen, daher eben allein zu Hause, mit Buch und Anleitungskarten, und es macht mir richtig Spaß. Ich mache nur, worauf ich Lust habe und wozu mein morgens sehr muffeliger Körper imstande ist und es ist prima.
    Sportstudio habe ich vor Jahren mal versucht - Nie! Wieder! Schon diese penetranten Hinweise auf Eiweißdrinks, die man an der Bar kaufen könne, diese bemuskelten Stumpfhirne, die einen anstarren und der Geruch... Nä.

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    1. Ja, mich hat das Thema auch verfolgt. ^^ Aber ich bereue es wirklich nicht, damit angefangen zu haben und will auf jeden Fall weitermachen.
      Es gibt übrigens auch auf Youtube ganz viele tolle Übungen zum Mitmachen. Ich brauche ja immer so die ganze Bewegung im Fluss, Anleitungen in Einzelbildern verstehe ich oft nicht (ist mit Handarbeiten genauso).

      Das Studio, in dem ich bin, ist ein reines Frauenstudio, das auch meist angenehm leer ist. Wo ich vorher mal zum Probetraining war, fand ich es aber auch furchtbar. Besonders die Muskeltypen, die einem dann erstmal zeigen wollte, wie man ein Gerät richtig bedient ... ehhh, ja, kann ich selbst, verzieh dich!

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  2. Also ich glaube, ich muss mich auch endlich mal in Yoga versuchen...
    Fitnessstudios mag ich überhaupt nicht-auf einem Laufband würde ich mich wie ein Hamster im Rad fühlen, der einfach nicht von der Stelle kommt...Da läute ich im Frühling lieber wieder die "Open Air" Jogging Saison ein und tummle mich im Winter auf meiner Sportmatte zu Hause.

    Liebe Grüße :)

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    1. Laufbänder finde ich auch gruselig, ich habe da immer so Unfallbilder im Kopf, wo jemand stolpert und dann erstmal schön übers Band gezogen wird ...

      Aber Joggen ist generell nicht so meins, ich bin eher die Schwimmerin, wenn es um Ausdauersport geht.

      Und ja, pro Yogaversuch! Ich bereue, es so lange ignoriert zu haben ...

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  3. Wenn ich Sport mache, habe ich auch regelmäßig diese böse Sportunterrichtstimme im Kopf :-/ ich bin ja so froh, dass der Sportunterricht der Vergangenheit anghört^^
    Yoga habe ich auch schon überlegt, mal auszuprobieren. Ich finde es total super, dass es auch Sportarten gibt, bei denen nicht die Leistung, sondern dass Wichtige am Sport im Vordergrund stehen - dass es Spaß macht und dass man fit und gesund ist. Das bleibt im Sportunterricht ja leider richtig auf der Strecke.

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  4. Oh man, zum Laufen muss ich mich momentan auch überwinden, komm nicht so wirklich dazu und Yoga wollte ich auch schon seit langem mal machen. Bisher ist es beim kauf des Buches und kurzem reinschnuppern geblieben...leider. Naja für nen Kurs machen meine Arbeitszeiten nicht mit und das Geld muss dazu auch erstmal her^^

    Ich drück dir die Daumen, dass du im Fitness-Studio durchhälst, und einige gibt es ja auch mit Yoga-Kurse :)

    Liebste Grüße

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    1. Momentan bin ich leider wieder ziemlich unsportlich geworden ... aber ich habe mir jetzt auch vorgenommen, wieder mehr zu machen. Allerdings außerhalb des Fitnessstudios, das kann ich mir auf Dauer auch einfach nicht leisten.

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