Donnerstag, 23. August 2012

Vegan werden: Chancen statt Verzicht!

Warum sollte mir ein Milchprodukt fehlen, wenn es so unendlich viele neue Nahrungsmittel zu entdecken gibt? Warum sollte ich mich darauf fokussieren, dass ich als Veganerin ein paar der Dinge nicht mehr essen werde, die als Vegetarierin noch auf dem Speiseplan standen, statt mich an all den kulinarischen Genüssen zu weiden, die nur darauf warten, probiert zu werden?

Bei jeder Anwandlung von "Ich hätte jetzt gern ein Stück Gouda/einen Windbeutel/einen Kinderriegel/etc." gehe ich nun los und besorge mir ein Nahrungsmittel, das ich nie zuvor probiert habe. Und da ich eigentlich ein Landei mit einem sehr beschränkten Horizont bin, sobald es um das Kulinarische geht, habe ich da sicher eine Menge zu tun. Immerhin lebe ich jetzt nicht mehr auf dem Land, sondern in der Großstadt und zu Fuß erreiche ich zum Beispiel einen russischen Lebensmittelmarkt und ein riesiges asiatisches Einkausfcenter, die voller Sachen sind, die ich immer wieder ehrfürchtig und interessiert betrachtete. Natürlich habe ich, seit ich in Berlin lebe und mich mit dem Thema Ernährung intensiver beschäftige und kochen gelernt habe, auch schon einige neue Dinge kennen gelernt: Dinkel, Hirse, Polenta, Kichererbsen (ganz ehrlich: ich mag sie nur in Hummus und bin wohl die einzige Vegetarierin, die Falafel schrecklich findet), Couscous, Bulgur, usw. Was ich alles verpasst hatte, wow!

Im Übrigen ist die Variante, ins nächste Reformhaus oder gar das Veganz zu gehen, um mir einfach die vegane Alternative der Speise zu suchen, nach der es mich gerade gelüstet, nichts für mich. Zum einen sind teure vegane Käsesorten, Schokoladen oder Hähnchenschenkel im Studentenbudget nur selten erlaubt. Zum anderen bin ich kein Freundin von Fertiggerichten und selbst im Bioladen ist so manche Zutatenliste doch ein Grund, die Augenbraue hochzuziehen. Zuletzt ist das auch ein Ding der Erwartungshaltung: Wenn ich einen Goudaersatz suche und einen veganen Gouda für viel Geld kaufe, der wie eingeschlafene Füße schmeckt, bin ich extrem frustriert. Wenn ich relativ anspruchslos einfach nach etwas Neuem suche, das sich gut in meinen Speiseplan integrieren lässt, bin ich zwar auch nicht gerade glücklich, wenn es sich als Fehlgriff erweist, aber trotzdem ist es immer interessant, ganz neue Erfahrungen gemacht zu haben und es gibt ja noch tausend andere Dinge, die ich probieren könnte!

Einziger Wermutstropfen: Die meisten Dinge, die ich noch nicht kenne, sind weder sonderlich regional noch saisonal. Aber ich will ja ohnehin nur hier und da neue Dinge erkunden, nicht alle bisherigen Koch- und Essgewohnheit (die ja eh schon einen sehr großen veganen Anteil beinhalteten) über Bord werfen.

Neue Dinge, die zum Ausprobieren bereit stehen: Chiasamen, Azuki-Bohnen, Reiskuchen, Lotoswurzeln und ein paar Gewürze/Kräuter. Ich werde berichten!

3 Kommentare:

  1. Ich finde an den Ersatz-Produkten auch nicht viel dran...

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  2. ich bin auch nicht der ersatzprodukt-typ. nicht weil ich die doof finde, sie sind mir dafür dass sie mir nicht sooo toll schmecken einfach zu teuer. ich probier mich dann lieber durch exotische früchte/gemüse. etwas, was ich auch erst kennengelernt habe, nachdem ich veganer wurde, ist kürbis! hokkaido ist soooo lecker! oder süßkartoffeln, cherimoyas, datteln, feigen... ökologisch auch nicht so super, aber ein bisschen was darf man sich ruhig auch mal gönnen finde ich :-)

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  3. Es gibt schon so 2-3 Ersatzprodukte, die ich unheimlich lecker finde und deren Preis auch okay ist, wenn man sie sich nur ab und an gönnt. Aber die meisten stinken gegen so etwas günstiges, einfaches wie einen Kürbis geschmacklich wirklich total ab.

    Cherimoyas? Öhöm, die muss ich gleich mal googlen, weil ich davon noch nichtmal was gehört habe (geschweige denn probiert).

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