Montag, 27. August 2012

Regional und saisonal essen

Soviel geerntet, wie ich tragen konnte :)
Meine Eltern hatten einen großen Garten, einen zweiten Garten mit Obstbäumen und ein Feld, auf dem meist Kartoffeln angebaut wurden. Außerdem gab es in den Wäldern, Wiesen und auf Feldern allerhand zu sammeln, Beeren, Pilze, Spargel, usw. Ich bin also mit einer Küche aufgewachsen, die sich vor allem daran orientiert hat, was es gerade zu ernten gab. Erdbeeren im Winter? Unvorstellbar, zumindest die frische Variante, eingemachtes Obst gab es natürlich immer. Zwar folge ich der - sehr fleischlastigen - Küche meiner Eltern nicht mehr, aber dennoch ist mir ein sehr großer Anteil regionaler und saisonaler Speisen wichtig. Obst und Gemüse bekomme ich bei Heimatbesuchen reichlich mit, ansonsten sammle ich auch trotz Großstadtleben viel selbst (wie auch essbare Kräuter, Blätter, usw.),denn es gibt in Deutschland viele Stellen, wo man Obst kostenlos von den Bäumen pflücken darf und auch viele Felder, wo man gegen eine kleine Spende Kürbisse, Kartoffeln und anderes selbst ernten kann.  Stöbert für Anregungen doch beispielsweise hier: http://www.mundraub.org/ Natürlich findet man vor allem auf Wochenmärkten auch viel regionales und saisonales Gemüse und Obst - besonders günstig kann man es kurz vor Marktschluss bekommen. ;)

Momentan gibt es bei uns fast jeden Tag Gurken und Tomaten aus dem Garten der Eltern, auch Birnen und Pflaumen werden regelmäßig gegessen. Ein leckeres und günstiges Rezept um der Gurken Herrin zu werden, das sehr einfach zu veganisieren war, ist Schmorgurken:

Zutaten

5 EL Öl
ca. 120g Zwiebeln
150g trockenes Sojahack (oder Räuchertofu oder getrocknete Tomaten, aber es geht auch ganz ohne!)
ca. 1kg (Schmor-)Gurken (alternativ kann man einen Teil der Gurken auch durch Tomaten ersetzen)
Meerrettich
Dem omnivoren Freund hat's auch sehr gemundet!
Salz & Pfeffer
Knoblauch
Paprika
Bohnenkraut

Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln darin andünsten. Das nach Packungsanweisung zubereitete Sojahack zugeben und anbraten. Inzwischen die Gurken schälen und würfeln (Kerne dürfen bei mir ruhig drinnen bleiben, wer das nicht mag, kratzt sie raus). Gurkenwürfel auf das Sojahack geben, 250ml Wasser dazugeben und 15-20 zugedeckt gar schmoren. Würzen und fertig!

Man sieht übrigens, ich bin keine Foodbloggerin: Statt stylischem Geschirr gibt es extrem altmodische Teller mit Zwiebelmuster und statt kunstvoll angerichteten Kleinstportionen einfach einen ganz gewöhnlichen Berg Essen. ^^

9 Kommentare:

  1. Ist doch schön geworden das bild!
    Meine sehen auch meist so aus, hab da zu wenig Muße das extra noch fürs Foto großartig zu arrangieren. *lcht*
    Tolles Erzept, so einfach und schnell, das hab ich auch oft gemacht als ich jetzt soviel Gurken im Garten hatte.
    Ja, saisonal und regional das Gemüse und Obst nutzen finde icha uch viel besser und sinnvoller!
    Einfach MIT der Natur leben....
    Klingt nach einer schönen Kindheit da bei Deinen Eltern am Land. ^^
    GLG, MamaMia

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  2. Danke dir! :) MIT der Natur leben ist heutzutage gar nicht so einfach, viele wissen ja auch gar nicht mehr, was überhaupt wann Saison hat und wo das Essen herkommt. Wenn man immer nur einkauft und niemanden kennt, der einen Garten hat, ist das vielleicht auch gar nicht so einfach nachzuvollziehen, wer weiß.

    LG
    Liath

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  3. Erst gestern habe ich eine Reportage über "regionale" Produkte auf Wochenmärkten gesehen... natürlich gibt es überall schwarze Schafe, aber deprimierend war es schon. Da hilft wohl nur der Vertrauens-Händler.

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  4. ich kaufe auch gern regional auf den wochenmärkten ein und schaue im supermarkt immer, wo was her kommt. schon erstaunlich, was ich alles so entdeckt habe...z.b. bio-knoblauch aus china. also unter bio versteh ich nun wirklich was anderes. ökologisch ist das jedenfalls nicht!

    ich finde deinen blog toll, auch wenn er erst in den angängen steckt, wie ich sehe.

    wir sind immer auf der suche nach solchen blogs. es gibt zu wenige (oder wir finden sie einfach nicht :D)

    liebe grüße
    mo

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    1. Ja, so denke ich auch, da kann man sich das "Bio" auch gleich sparen. Vielen Dank für das Lob, das ich nur erwidern kann! :)

      LG
      Liath

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  5. Ich ärgere mich immer wieder, wenn vor mir an der Kasse im Bioladen Leute stehen, die Gemüse und Obst kaufen, das von sonstwoher kommt. Erdbeeren im Winter, das war für mich schon früher unvorstellbar, es ging einfach gegen mein Gefühl. Und es gibt Menschen, die Kartoffeln(!) aus Ägypten kaufen, obwohl daneben die aus Deutschland liegen! Was geht in so einem Kopf vor? Oder gar nichts, Desinteresse? Ich genieße die Lebensmittel in der jeweiligen Saison jedenfalls gleich umso mehr, auch weil ich weiss, dass sie nur begrenzt verfügbar sind. Wie freue ich mich schon wieder auf Kürbisse! :) (Und habe mich den ganzen Sommer über Hokkaidos aus Marokko geärgert...)

    Liebe Grüsse,
    Monster

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  6. Hach schöner Beitrag! Und danke für den Link von Mundraub, werd ich nächtes Wochenende gleich mal los laufen ;)

    LG

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  7. Danke für den schönen Beitrag! Gerade zum Thema - 25 Porträts von einheimischen Wintergemüsesorten (mit Rezepten):
    http://www.schombrina.ch/p/obst-und.html

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